Jesus war ansteckend und zwar im positiven Sinne. Wir sehen das gleich nach der Bergpredigt:
„Als er aber vom Berg herabging, folgten ihm große Volksmengen.
Und siehe, ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder und sprach: »Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.«
Und Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: »Ich will; sei gereinigt!« Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein.
(Matthäus 8:1-3, Lut1912)
Aussatz war damals so, wie heute Corona. Jeder wusste, was zu tun ist - Maske dabei, Abstand halten und Kontakt vermeiden ...
Und was macht Jesus?
Er berührt ihn.
Erstaunlicherweise wird Jesus nicht krank durch die Berührung, sondern der Berührte wird gesund.
Krass oder? - Gleich bei der nächsten Heilung danach, die Heilung des Dieners eines Hauptmannes, wird sehr deutlich gemacht: Jesus muss nicht mal anwesend sein, um zu heilen.
Ein Wort reicht! (Matthäus 8:8-10)
Also, diese Berührung soll uns etwas zeigen, denke ich: Jesus' Gesundheit ist ansteckend und wird unkonventionell übertragen.
Die Briefe im Neuen Testament warnen uns zwar teilweise genauso wie das Alte Testament davor, etwas mit Unreinem zu tun zu haben (2Korinther 6:16-7:1, 1Korinther 5:9-13, Jesaja 52:11, Hesekiel 18:31-32) - und man kann da einiges für sich lernen, wenn man den Zusammenhang betrachtet - aber darauf gehen wir jetzt nicht ein.
Heute schauen wir auf Jesus und sein Beispiel! Er wurde dafür kritisiert, dass er ein Freund der Zöllner und Sünder war und mit ihnen gegessen hat (Lukas 15:1-2).
Jesus hatte ständig mit Unreinem zu tun und war in schlechter Gesellschaft.
Aber nicht Jesus wurde durch den schlechten Umgang unrein, sondern die Zöllner und Sünder haben sich zum Guten geändert - besonders eindrucksvoll könnt Ihr das in der Bekehrung von Zachäus - einem Oberzöllner - sehen: Er möchte die Hälfte seines Vermögens den Armen geben und vierfach erstatten, wenn er etwas erpresst hat (Lukas 19:7-10, Lukas 7:29-35, Matthäus 21:28-32) und Jesus macht deutlich, dass eben die Verlorenen Hilfe brauchen (Matthäus 9:9-13) und nicht die Gesunden.
Jesus gibt uns hier ein Beispiel und will nicht, dass wir aus der Welt gehen, sondern hier einen Unterschied machen. (Johannes 17:14-18)
Also, es wäre gut, wenn wir genauso positiv ansteckend, wie Jesus, wären.
Das ist nicht immer so einfach.
Leider geht es ganz schnell, dass man ungewollt negativ ansteckend ist.
Ich spiele z.B. gerne online ein Spiel mit anderen zusammen. Da kann man sich über Headset miteinander unterhalten und ich wollte meinen Mitspieler eigentlich ermutigen, der gerade gegen einen Gegner kämpfte.
Ich sagte abfällig: Der kann nix.
Was auch stimmte - mein Mitspieler hatte ihn schnell besiegt.
Aber natürlich wäre das nicht sehr ermutigend für den Gegner, der das aber glücklicherweise nicht hören konnte.
Mir wurde leider erst klar, dass solche Äußerungen nicht gut sind, als meine Mitspieler dann so Sachen gesagt haben wie: Äh, ist der dumm ... oder wie kann man nur so doof sein ...
Also ziemlich richtend, abwertend und negativ.
Das gefiel mir überhaupt nicht und mir wurde bewusst, dass ich damit angefangen hatte.
Mein gut gemeinter Ausspruch war genauso richtend, abwertend und negativ.
Gute Erkenntnis - jetzt kann ich daran arbeiten.
Deshalb finde ich Spiele so toll. Da können wir in einem unterstützenden, sicheren Umfeld unseren Charakter trainieren.
Ich erinnere mich gerne an unsere UNO-Runden bei der Europäischen Bibelschule, wo in der Hitze des Spiels der wahre Charakter herauskommt.
Bei UNO können wir lernen, positiv zu bleiben, auch wenn es mal nicht nach unserem Willen geht. Und wir hatten da viel Spaß.
Wie geht es Euch in Gesellschaft?
In der Familie, in der Schule, bei der Arbeit, beim Einkaufen, im Straßenverkehr?
Jesus hat genau erklärt, was uns unrein macht - es sollte nicht das Umfeld sein, sondern es ist das, was aus unserem Herzen kommt (Markus 7:1-23).
Wenn wir unser Herz rein halten, können wir in der schlechtesten Gesellschaft als Lichter leuchten - so wie Jesus.
Wir können die Leute da abholen, wo sie gerade sind.
Jesus' positiv ansteckendes Beispiel in schlechter Gesellschaft ist so deutlich, dass ich Euch gar nicht an das Kreuz erinnern muss.
Klar, Jesus war auch am Kreuz positiv ansteckend. (Lukas 23:33-34, Lukas 23:38-43)
Aber ich glaube, Situationen, wo wir in Gesellschaft sind und versucht sind, negative Dinge mitzumachen, kommen öfter vor.
Es gibt so viele Situationen in der Familie, Schule, bei der Arbeit, mit Freunden - überall kann es ganz schnell gehen, dass wir negativ ansteckend sind.
Mit etwas Training - vielleicht durch Spiele - schaffen wir es aber positiv ansteckend zu werden.
Wir können als neue Menschen einen Unterschied in der Welt machen und so Gottes Liebe und Weisheit verbreiten (Römer 12:2)
Gott gibt uns dazu ein neues Herz (Hesekiel 36:25-31) und ein super Beispiel durch Jesus.
„Also lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.” (Matthäus 5:16, ELB1871) (siehe auch Philipper 2:11-16)
Seid positiv ansteckend wie Jesus.
Lasst uns beten:
Jah, unser Vater, Du bist im Himmel und hast uns Jesus geschickt, damit wir seinem guten Beispiel folgen können.
Hilf uns in schwierigen Situationen dazu beizutragen, dass Deine Liebe und Weisheit zum Vorschein kommt.
Hilf uns zu erkennen, in welchen Situationen wir schon Lichter sind.
Hilf uns zu erkennen, welche Situationen wir lieber meiden sollten, weil wir noch nicht stark genug sind.
Danke für Jesus, der so positiv ansteckend ist.
Wenn wir jetzt das Brot nehmen, lass uns dadurch gestärkt sein, immer mehr wie Jesus zu werden und seinem ansteckenden Beispiel immer mehr zu folgen.
Lass uns bei dem Wein bzw. Traubensaft daran denken, dass wir auch in Schwierigkeiten durchhalten wollen und uns nicht abhalten lassen, das Gute zu tun, auch wenn es unseren Schweiß und unser Blut kostet.
Das bete ich in Jesus Namen, Amen