Wie stelle ich persönlich mein Fundament sicher (Wenn Ihr noch weitere Ideen habt, dann schreibt sie mir bitte)?
- Gebet um Weisheit und Demut.
- Theoretische Grundlage:
- gesamte Bibel in verschiedenen Übersetzungen (und auch verschiedenen Sprachen) am besten mehrmals gelesen haben,
- das Buch „effektives Bibelstudium“ (Fee & Stuart) beachten. Es gibt verschiedene Arten von Schriftstellen in der Bibel, die unterschiedlich betrachtet werden müssen:
- Briefe mit Anweisungen für alle oder nur bestimmte? (z.B. Man kann heute nicht mehr den Mantel aus Troas mitbringen (2. Timotheus 4:13). Das ist zwar eine klare Anweisung, aber sehr klar nur an Timotheus gerichtet, nicht an uns!),
- Prophezeiungen,
- Gleichnisse,
- Gebete (Psalmen),
- Gesetz,
- Beschreibungen ohne Anweisungscharakter („... Sie verkauften Hab und Gut und gaben davon allen, jedem so viel, wie er nötig hatte. Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens. Sie lobten Gott und waren beim ganzen Volk beliebt. ...“ (Apostelgeschichte 2:42-47)), ...
- Praktizieren der Bibel (Matthäus 7:24-27)
Besonders hilfreich ist es, wenn man in einer Gemeinde ist, wo sämtliche Mitglieder die Bibel sehr gut kennen und praktizieren. Das ist keine Garantie dafür, dass nicht auch mal etwas Falsches gepredigt oder getan wird, aber es fällt dann sehr schnell auf.
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Wenn eine Frage auftaucht - z.B.: „Soll man den Sabbat auch heute noch halten?“
Dann
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- Lese ich alle Bibelstellen zum Thema (Wortsuche).
- Schaue mir griechische und hebräische Worte des Urtextes an. (Schaue auch, wie sie in anderen Teilen der Bibel benutzt werden.)
- Was sagt das Neue Testament, was das Alte, was die Bibel insgesamt?
- Schaue besonders, was Jesus dazu gesagt hat - Jesus ist unser Herr, der König der Könige, Gottes Sohn - er hat alle Autorität (Matthäus 28:18) - Es ist eine gute Übung zu überlegen auf welche Aussprüche von Jesus sich die Schreiber der Briefe beziehen, wenn sie Themen klären. So lösen sich vermeintliche Widersprüche zwischen Paulus und Jakobus einfach auf. Eine andere gute Übung ist zu schauen, wie das Alte Testament schon auf Jesus Worte hindeutet. („Auge um Auge“ (Matthäus 5:38-42) ist auch im Alten Testament schon im Zusammenhang mit Wiedergutmachung zu finden. (2.Mose 21:22-27). Paulus fasst es einfach zusammen: Römer 12:17-21 „Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid allen Menschen gegenüber auf Gutes bedacht!
Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden!
Rächt euch nicht selber, liebe Brüder, sondern lasst Raum für den Zorn (Gottes); denn in der Schrift steht: Mein ist die Rache, ich werde vergelten, spricht der Herr.
Vielmehr: Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen, wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken; tust du das, dann sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt.
Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute!“ Aber auch das ist nichts neues (Sprüche 20:22,
Sprüche 24:29), sondern drückt das Vertrauen auf Gott aus, welches Jesus am Kreuz gezeigt hat.)
- Lese ganze Briefe in einer Sitzung, um ein Gefühl für den Brief zu bekommen.
- Lese Bücher über die Zeit und die Kultur.
- Schaue, was eine Studienbibel dazu sagt.
- Fasse meine Ideen in einer html-Datei zusammen, wo die Bibelstellen schnell wieder aufrufbar sind.
- Identifiziere sich widersprechende Stellen und versuche diese zu klären.
- Frage andere, die mir über den Weg laufen, auch Zeugen Jehovas, Baptisten, Moslems und Juden, wenn passend (Beispiel: Dreieinigkeit), ... (Vielleicht sollte man diese mal fragen, wie sie ihr Fundament aufbauen?!)
- Schreibe biblisch sehr gelehrten, wie Douglas Jacoby, John Oakes und Glenn Giles eine Mail. Oder suche auf ihren Internetseiten (http://www.douglasjacoby.com/, http://www.evidenceforchristianity.org/) zum Thema.
- Diskutiere in einem Forum und in Bibelkreistreffen.
- Lese Bücher und Kommentare zum Thema und versuche hinter der Polemik neue Argumente oder Fragen, die beantwortet werden müssen, zu finden.
- Überlege die Auswirkungen meiner Ansicht oder wie entsprechende Umkehr aussehen müsste und wäge ab, ob es dann wirklich so gemeint sein kann.
- Seit einiger Zeit (Ende 2007) höre ich mir die Dinge von David Bercot (http://www.scrollpublishing.com/) an und bin dann super ermutigt, weil die ersten Christen die gleichen Ansichten vertreten wie ich und diese auch noch gut erklären können. (Es ist kein Wunder, dass es die selben Ansichten sind, weil wir die gesamte Bibel betrachteten und das Wort Gottes wortwörtlich und ernsthaft anwandten, ohne alles Mögliche wegzuerklären - Ohne es zu wissen, hatte ich die gleiche Herangehensweise und es ist beruhigend zu sehen, dass man heute noch zu den gleichen Schlüssen kommen kann, wenn man nur die Bibel liest.)
Ich prüfe die Zusammenfassungen von David Bercot anhand der Bibel und lese die ersten Christen.
Generell ist es sinnvoll, alle Aussagen von Menschen, denen man zuhört oder deren Emails oder Bücher man liest, zu prüfen. (Apostelgeschichte 17:11)
- Versuche ich, meine Erkenntnisse im praktischen Leben umzusetzen.
Am Ende müsste eine Überzeugung herauskommen, die keine Bibelstelle unter den Teppich kehren muss und die sich nicht mehr verändert. (So wie bei den ersten Christen, die die gesamte Bibel betrachteten und das Wort Gottes wortwörtlich und ernsthaft anwandten, ohne alles Mögliche wegzuerklären).
Die Bibel wurde nicht für Theologen geschrieben, sondern für gewöhnliche Menschen. Man kann die Botschaft einfach verstehen und leben, wenn man theologische Irrlehren außen vor lässt.
Für Lehrertypen wie mich macht das Spaß und ich freue mich regelmäßig, wenn dann plötzlich das Puzzle aufgeht und alle Bibelstellen zusammenpassen und sich gegenseitig erklären, ...
Aber was macht man, wenn man nicht die Zeit oder die Möglichkeiten hat, so tief ein Thema auszustudieren?
Eine eigene Meinung ist zwar gut, aber jeder muss sich fragen, ob er denn schon so fundiert alles recherchiert hat, um sich gegen andere Meinungen zu behaupten. Ist es nicht besser Fragen zu stellen? Und wenn man selbst gefragt wird, demütig zu sagen, dass man noch nicht viel darüber studiert hat - anstatt eine unfertige Meinung zu verbreiten?
Vielleicht sollte man sich dann erst einmal Lehrer suchen, denen man vertraut? Die man kennt und deren Lebensweise man sieht? Aber fragt sie, worauf sie ihr Fundament aufbauen, bevor Ihr deren Meinung übernehmt.
Besser ist meiner Ansicht nach aber immer, sich selbst ein Fundament aufzubauen.
(Mir hat Folgendes dabei geholfen: tägliches Bibellesen, darüber beten und nachsinnen - zu Anfang war ich Forumleiter (5431 Einträge - 1164 von mir) meiner Webseite und habe da über den Glauben diskutiert (Gespräche über den Glauben sind generell sehr hilfreich beim Fundamentaufbau, wenn man auftretende Fragen dann recherchiert) - mindestens eine Predigt (bzw. CD über erste Christen) pro Tag hören - Biblische Studien Touren (dabei mit Gelehrten die biblischen Beweise selbst zu sehen und erklären zu lassen) - Internationale Leiterkonferenzen (siehe Reiseberichte) - Europäische Bibelschule (wo tiefgehende aktuelle Themen besprochen werden) - generell bin ich ein logisch und klar denkender Mensch, was auch durch meinen früheren Beruf getestet und bestätigt ist. - Zu Anfang war ich manchmal unsicher, da ich mich vom Fundament ablenken ließ, indem ich einzelne Bibelstellen aus dem Zusammenhang betrachtete und mich von studierten Theologen verwirren ließ.)
Es bleibt ein geistlicher Kampf: Genauso wie Gott Klarheit durch die ersten Christen gibt, versucht Satan durch gnostische Schriften, die zum Beispiel 1945 in Nag Hammadi gefunden wurden, Verwirrung zu stiften (Thomasevangelium). 1970 wurde das Judasevangelium gefunden, auch gnostisch und spätestens der Film „da Vinci Code - Sakrileg“, der seine Informationen sehr aus gnostischen Schriften zieht, hat manche oberflächliche „Christen“ verwirrt.
Besonders verwirrend ist es, wenn Satan viel biblische Wahrheit nutzt und nur Kleinigkeiten verdreht oder die Bibel falsch auslegt (so hat er Jesus in der Wüste versucht). Wir müssen genauso fest in der Wahrheit werden, wie Jesus.
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Übrigens kann eine Überzeugung auch sein, dass ein Thema flexibel gehandhabt werden soll.
Bleibt die Frage:
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